... der Herbst ist da!
Er bringt uns nicht nur Muster, hei hussassa!
Ach, was könnte denn schöner sein, als zwei "Fliegen" bzw. mir zwei am Herzen liegende Projekte miteinander zu verbinden und zu kombinieren? Nachdem
Michaela in diesem Monat zu Blatt- und Waldmustern aufgerufen hat, kam mir die Idee für das Projekt
Stoffkartentausch: Herbstliche Blätterstoffkarten im Oktober zu nähen. Meine ersten Überlegungen ließen sich leider nicht so umsetzen wie ich das wollte. Sicherlich am Computer ließen sich diese Ideen realisieren. Ach vielleicht mache ich das nächste Woche ... da müsst ihr einfach noch einmal bei mir vorbei schauen ;-).

Aber von den Fehlversuchen, lasse ich mich ja nicht abhalten und wenn etwas verrutscht, dann wird es irgendwie passend gemacht;-) Jedenfalls könnt ihr nun das gemusterte Endergebis: eine wunderschöne herbstliche Patchworkdecke mit allen vier Stofftauschkarten bewundern (leider werde ich diese Decke niemals in Wirklichkeit nähen, denn damit würde ich nie fertig werden ;-)).
Am besten aber, ich stelle euch die einzelnen aus Jeansreststoffen zusammengenähten Karten genauer vor! Das erste Motiv: das Eichenblatt (da ich im Moment auch gerne Eicheln filze, um sie mit den gesammelten Eichelköpfen zusammenzukleben) war sofort als Skizze aufgezeichnet. Die Form und die wenigen Blattadern sind ein leichteres Motiv. Die Form ließ sich sehr gut ausschneiden und die Blattadern konnte ich gut mit der Nähmaschine freihand "nähmalen". Das farblich und thematisch passende Webband mit Eichhörnchen und Eicheln schlummerte schon seit letztem Jahr in meiner Vorratskiste.
Die ausgesuchten Blattmotive selbst sind auch eine Resteverwertung. Meine
Schwiegermutter hat Musterstoffkarten von einer Gardinenfirma geschenkt bekommen und mir dankenswerterweise einige Stücke davon geschenkt.
Als Nächstes versuchte ich dem Ahornblatt "näher" zu rücken. Da ich auch gerne mit den Ahornnasen in letzter Zeit gebastelt habe (siehe
hier oder
hier) und die Form des Ahornblattes ziemlich gut für meine Positiv-Negativ-Bilder geeignet war, kann ich auch dieses Motiv sehr gut zum Nachmachen weiterempfehlen.
Die beiden nächsten Motive, zu denen ich auch eine ganz persönliche Beziehung habe, sind dagegen viel komplizierter und so schnell werde ich sie auch nicht noch einmal nähen. Ich wagte mich an ein Kastanienblatt, welches ich bereits
letzten Mittwoch zum Mustern benutzt habe. Die vielen Blattadern und die weit in das Innere des Blattes hineinreichende Umrandung, stellte sich als sehr kompliziert zum "Nähmalen" heraus. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben und Herausforderungen müssen sein ;-).
Leider ist die Rückseite beim Annähen etwas verrutscht, sodass sich die Kastanienstoffkarte ein wenig wellt. Auch auf der Rückseite musste ich mit Webbändern das Verrutschte ein wenig verstecken oder besser retten ;-). Aus Fehlern lernt man, denn nun weiß ich, dass die Rückseite mit mehr Stylfix aufgeklebt werden muss! ;-)
Das letzte Blatt zeigt meine Heimat: ein Weinblatt. Ich als langjährige Marathonkelterqueen (wie meine Freundin Anja immer zu sagen pflegt) musste dieses wunderbare Blatt mit den vielen Blattadern und der sehr schwierigen Zackenform einfach auswählen. Wer nun nicht weiß, was eine "Marathonkelterqueen" ist, hier kommt die Übersetzung: von 1992 bis 1998 war ich in meinem Heimatort Ortsweinkönigin und im Jahre 1997 sogar Gebietsweinprinzessin von Mosel-Saar-Ruwer. Das war eine sehr schöne Zeit an die ich mich gerne erinnere.
Klar, dass ich dieses besonders schwierige Blatt an die
Initiatorin unseres Stoffkartenaustauschs schicken musste, denn schließlich wohnt sie in der Nähe der Mosel bzw. sogar der Saar.
Aber das allerbeste von dieser Positiv-Negativ-Form ist,
die ausgeschnittenen Blätter zieren nun meinen Küchentisch und sorgen so für eine herbstliche Deko in unserem Zuhause ;-). Genial oder, denn so bleibt ein Stückchen der tollen Stoffkartentauschaktion hier bei mir zurück und gleichzeitig habe ich noch einen weiteren Dekobeitrag
für
Emma und ihren Stoffabbau.
Die Stoffblätter hängen an Ästen
in einer von mir aus Stoffresten einer Kinderhose hergestellten Vase.
Ein Füchslein blickt uns mit scharfem Blick entgegen.
Dieses hübsche Geburtstgasgeschenk wird gleich an eine Fuchsliebhaberin weitergegeben
und ich bin schon total gespannt, was sie sagt!
Auch wenn das Arrangement zusammen wundervoll wirkt, bleiben die herbstlichen Blätter als Erinnerungsstücke an den Stoffkartentausch bei mir.

Die Rückseite meiner Stoffkarten
sowie den Briefumschlag habe ich mit herbstlichen Motiven bestempelt und
jeweils eine der vier Strophen des berühmten Kinderherbstliedes: "Der
Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!" kreisförmig notiert. Ein kleiner
Teil passt jeweils eigentlich nicht ins Lied hinein, sondern den habe
ich passend zu den abgebildeten Blättern ein wenig umgedichtet.
Und falls jemand die umgedichteten Wörter (sie stehen in Anführungszeichen)
des Herbstliedes lesen möchte:
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er
bringt uns Wind, hei hussassa!
Schüttelt ab die Blätter,
bringt
uns „Kastanienwetter.“
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er
bringt uns Obst, hei hussassa!
Macht die Blätter bunter,
wirft
die „Eicheln“ runter.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er
bringt uns Wein, hei hussassa!
Nüsse auf den Teller,
„Trauben“
in den Keller.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt
uns Spaß, hei hussassa!
Rüttelt an den Zweigen,
lässt die
„Ahornnasen“ steigen
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Ein langer Beitrag ist das heute geworden,
aber ich finde es schön,
wenn die Empfänger auch ein wenig über die Stoffkarten,
ihre Entstehung und Gestaltung,
die Gedanken und Motivationsgründe ihrer "Schöpferin" erfahren.
So sende ich euch heute herbstliche Blattgrüße
(vor allem an alle aktiven MusterMittwochKünstler und
an alle StoffkartenKünstler)
Eure
Karin
verlinkt mit
Scharlys Kopfkino und mit
pampelopee, mit
Upcycling-Dienstag
und zu
Katharinas Fuchssammlung