nach dem Vorbild des Künstlers Monet
Was lange währt - wird endlich gut. Ich glaube dieses bekannte Sprichwort trifft auf meinen neuen Stickrahmen wirklich gut zu, denn mein neues Werk ist tatsächlich mein Augustrahmen. Da wir im August mit der Familie viel unterwegs und den Sommer so richtig genossen haben, ist mein Stickrahmenjahresprojekt ein wenig liegen geblieben. Allerdings habe ich mir in den Ferien ein witziges Schmuckstück aus dem Mini Poshi Rahmen, den mir
Mareike im letzten Jahr geschenkt hatte, ausgearbeitet. So haben Mareike und ich einfach einen Monatstausch beschlossen ;-))). Mein
Septemberrahmen gab es also pünktlich zu Beginn des letzten Monats und mein Augustrahmen kommt stattdessen erst jetzt. Der gute Wille, dass ich es pünktlich zum Ende des Monats schaffe, war wirklich da. Aber ich bin für eine kranke Freundin eingesprungen und mit meiner lieben Nähfreundin
Nadelfee zu einem unglaublich genialen Konzert von
Lars Redlich gefahren. Da ist mein Stickrahmen und vor allem der Text dazu dann doch leider wieder liegen geblieben. Aber der Abend war einfach super klasse und wieder so voller Eindrücke, dass ich neue Ideen für ein nächstes
Stickrahmenjahresprojekt habe. Bin gespannt, was
Mareike dazu sagen wird ;-))).
Mareike hat es mir mit ihren Augustbegriffen:
Reißverschluss, Löcher, gewunden wirklich schwer gemacht. Ich habe mir den Kopf zerbrochen und Skizzen angefertigt: von gruseligen Monstern mit verzerrten Reißverschlussmündern (ähnlich meinem ersten genähten Monster
hier auf dem Blog) zu unbekannten Insekten, die sich verpuppen über Spardosen als Geburtstagsgeschenk für meine Jungs bis hin zu ....

ja, bis hin zu einem Künstler, den ich schon letztes Jahr in den Fokus meiner
Stickrahmenreihe stellen wollte. Wer meinen Blog schon länger verfolgt, der weiß, dass ich im letzten Jahr verschiedene Künstler nachgearbeitet habe, um einerseits den Künstler genauer kennen zu lernen und andererseits seine Ideen (teilweise auch die Techniken) nachzuspüren. So nebenbei entsteht neben unserer außergewöhnlichen Stickrahmenwohnzimmerwand auch ein Anschauungsmodell für meine kreativen KunstAGStunden in der Grundschule ;-).
Monets Vorliebe für Gärten und vor allem seine Seerosenbilder sind weltweit bekannt. Er fasziniert damit unglaublich viele Altersstufen und vor allem mich ;-)). Bis fast zum Ende des Monats wusste ich nicht, dass mein neuer Stickrahmen sich genau diesem Thema widmen wird, so sehr habe ich gegrübelt. Doch nun kann ich euch stolz meinen Augustrahmen präsentieren:

Begonnen hat alles mit einem Stück Jeans und etwas Spitze, die ich von meiner Mutter geschenkt bekommen habe. Oft schneide ich das Hosenbein so zurecht, dass eine Naht sichtbar bleibt. Zu Beginn hatte ich bereits die Idee, dass ich diese Naht auftrennen und einen Reißverschluss einsetzen könnte. Ohne genau zu wissen, wie der Stickrahmen zum Schluss aussehen wird, habe ich mich anfangs treiben lassen. Die zurechtgeschnittene Jeans sowie Mamas Spitze lagen aufeinander und ich habe sie mit dem permanent Spray von
Edding, die eigentlich mein Sohn zum Geburtstag geschenkt bekommen hat, in den Farben Petrol und Mint eingesprüht.
Ich finde es super spannend, wenn man eigentlich noch nicht so genau weiß, was da eigentlich entsteht. Doch die beiden Materialien haben mich sofort an Wasser erinnert. Daraus lässt sich doch vielleicht ein Teich gestalten. Mmmh, wenn man dann den Reißverschluss öffnen könnte, da könnte man sozusagen unter die Wasseroberfläche schauen ....
Was gibt es dort zu entdecken? Fische, Muscheln, Perlen .... Ideen gibt es da reichlich. Ein Blick in die Stoffe, die ich mit Gelantinedruck auf der
TextilArt in Berlin bedruckt habe, und ich fand sofort ein passendes Stöffchen .... eigentlich nur ein Abdruck von Farbresten der Gelantineplatte meiner Freundin
Carmen (roetsch). Bevor sie ihre Platte säuberte, habe ich noch schnell diesen abstrakten Stoffabdruck abgerieben (die Farbe ist doch viel zu schade zum Wegwischen ;-)))
Erkennt ihr auch die Fische (ziellos aufgetragene Farbe) und die Blubberblasen (mit Gummiringen erzeugt) im Stoff? Das ist doch der perfekte Hintergrundstoff für meinen See. Genial wäre dann noch ein zusätzlicher
Müllerinnenfisch .... mmmh, da habe ich doch bestimmt einen in meiner Kartensammlung .... ja genau, aus dem Postkartenjahr 2014 von
Michaela, die Karte Nr. 266 (
hier könnt ihr noch mal Michaelas gesamte
Jahrespostkartensammlung sehen).
Bevor in dem Löcherteich jedoch die Seerosen erblühen, muss nach Monets
Vorbild unbedingt noch das Glitzern der Wasseroberfläche nachgearbeitet werden. Zum Glück hat mich meine Freundin
Nadelfee eingeladen, um mit ihr zusammen die Trauerweidenstränge aus Filz zu gestalten. Als die einzelnen Filzstränge aus unterschiedlichen Grün- und Blautönen in der Sonne trockneten, gestaltete ich aus weißen Gardienenreststücken und Filzwolle die Wasseroberfläche.
Gemeinsam macht das Filzen so viel Freude, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte und die Zeit viel zu schnell verging. Die Idee noch einige blaue Streifen aufzufilzen und durch die Spitze zu fädeln, hatte meine Freundin. Mit einer kleinen Nähhilfe (Zange) konnte ich die Filzwolle sehr gut in der Spitze verweben und später dann mit der Nadel auffilzen.
Mit diesem Teich als Grundlage war ich nun sehr zufrieden.
Nachdem die gefilzten Trauerweidenstränge festgesteckt waren,
habe ich sie mit der Nähmaschine angenäht.
Mit dem Nähen der Reißverschlussröschen und der Seerosenblätter
begann die eigentliche Arbeit ;-))).
Ich gebe zu, dass ich diese Handarbeit völlig unterschätzt habe
und sogar die letzten Seerosenblätter noch vor dem Konzert fertig gestaltete ;-))).
Und das Aufnähen auf den Stickrahmen hat mich dann
noch einmal einen ganzen Nachmittag beansprucht ;-))).
Teilweise haben die Seerosenblätter noch eine typische Struktur mit Nähmalerei bekommen.
Mit dem Ergebnis bin ich nun sehr zufrieden.
Auch mein Mann und meine Kinder meinen,
dass das einer meiner besten Stickrahmen geworden ist.
Nicht zuletzt, wegen der Möglichkeit den Teich zu öffnen ;-)))
Und was kann man neben dem Fisch noch in diesem Teich angeln?
Ihr habt es bestimmt schon entdeckt, oder?
Kunst ist bekanntlich wertvoll
und mein Auguststickrahmen ganz besonders ;-))).
Fehlt nur noch der nötige Sponsor, der mir diesen Rahmen
so prall füllt, damit ich auch noch in den nächsten Jahren
alle meine Ideen umsetzten kann ;-))).
Ich hoffe, ihr mögt diesen Rahmen auch,
dann freue ich mich riesig über eure Kommentare.
Gewundene Seeröschengrüße
aus dem Fischteich
sendet Euch
Karin
verlinkt mit Mount Denim Ade, Stoffresteverwertung,